Bei Barbara von Stechow überzeugt Exzentriker Hunt Slonem

Exzentriker, Barockmensch und Künstlergenie, all diese Attribute passen zu dem amerikanischen Maler Hunt Slonem. Der 72jährige Künstler mit riesen Studio in Mainhattan/ New York wird international von namhaften Galerien gehandelt und ist längst mit seinen Werken in Museen in aller Welt vertreten. In Frankfurt am Main gehört er seit Jahrzehnten zum Künstler-Portfolio der deutsch-amerikanischen Galeristin Barbara von Stechow.

Der amerikanische Generalkonsul Norman Thatcher Scharpf ist gerne zu Gast in der Galerie Barbara von Stechow. „Diese Kunst baut auf. Ich schätze die Motive und die fröhlichen Farben.“ Aus diesem Grund, zumal es sich um einen amerikanischen Künstler handelt, übernahm der Generalkonsul auch die ehrenamtliche Schirmherrschaft zur Ausstellung.
Der amerikanische Generalkonsul Norman Thatcher Scharpf ist gerne zu Gast in der Galerie Barbara von Stechow. „Diese Kunst baut auf. Ich schätze die Motive und die fröhlichen Farben.“ Aus diesem Grund, zumal es sich um einen amerikanischen Künstler handelt, übernahm der Generalkonsul auch die ehrenamtliche Schirmherrschaft zur Ausstellung.

Vor wenigen Tagen startete in ihrer Galerie seine Show mit 20 zumeist neuen Gemälden und trägt den Titel „Year of the Rabbit“. Das sorgte zunächst für Verwunderung, denn Kunstkenner wissen, beliebtes Sujet seiner Gemälde sind Papageien, die er in Scharen in seinem Studio unterhält. „Vielleicht sind es nicht wirklich Hunderte“, überlegt Barbara von Stechow, die die Frankfurter Werkschau mit ihm in New York im letzten Sommer zusammenstellte. „Aber an die 45 Vögel, einige in Volieren, andere frei fliegend, sind es durchaus.“ Er beobachte die Vögel, die ihn an Lebensstationen in Managua und Hawaii, aber auch New Orleans erinnern. Ihr Verhalten, ihre Kommunikation fasziniere und inspiriere ihn. Doch vor kurzem hat er noch eine weitere Tierart in sein Herz geschlossen. „Hunt malt derzeit als erstes jeden Morgen Kaninchen“, berichtet von Stechow. Der Künstler interessiere sich für Esoterik und zelebriere, da er selbst in diesem chinesischen Tierkreiszeichen geboren sei, somit das vor kurzem begonnene „Jahr des Hasen“.

So unterschiedlich beide Tierarten auch sind, zumindest bei seinen Gemälden entdecken wir eine Gemeinsamkeit. Beide begegnen dem Betrachter stets in Serie. Angelehnt an Künstler der Pop-Art, allen voran Andy Warhol, wiederholt er sein Motiv. Doch kein Vogel gleicht dem anderen. Sie thronen stets als Pärchen auf einer Stange und erinnern von weitem an kecke, prächtige Farbkleckse. Mitunter inszeniert er zudem Blumen, Schmetterlinge oder Porträts. Dabei ist die Slonem-Handschrift unverkennbar. Auf die grundierte Leinwand, derzeit ist der Hintergrund hell, malt er zunächst figurativ und setzt seine Motive in Szene. Anschließend verfremdet er das Gemalte, indem er die pastös aufgetragene Ölfarbe mit einem „Mal-Rechen“ durchzieht. Das hieraus resultierende Raster ist sein Markenzeichen und wird von Kunstliebhabern, darunter viele namhafte, in aller Welt geschätzt.

Auch Barbara von Stechow konnte sich von seinem Promi-Faktor überzeugen. „Ich war in New York Gast auf einer seiner rauschenden Party, bei der es von Celebrities wimmelte. Neben Schauspielern gaben sich Musikproduzenten und Regisseure die Klinke in die Hand. Der Exzentriker, der selbst ein netter, umgänglicher Mensch sei, ist zudem begeisterter Antiquitätensammler und hat einen Faible für Schlösser. Zahlreiche pittoreske Anwesen gehören zu seinem Besitz. Besonders in Erinnerung ist von Stechow dabei eine Südstaaten-Villa, die eine Ähnlichkeit mit der prächtigem Filmvilla „Tara“ aus „Gone with the Wind“ aufweise.

Zu gerne würde man einmal ein Hunt-Slonem-Castle besuchen, zumal man auch hier seine Werke bewundern kann. Die in der Galerie ausliegende Broschüre „Hunt’s Houses“ mit Aufnahmen seiner barock anmutenden Einrichtung beweist, wie gut seine Kunst mit Antiquitäten harmoniert.

Die Nachfrage nach Hunt Slonem in der Galerie von Stechow sei groß, freut sich die Galeristin. Sie bedauert, dass sie nur eine begrenzte Anzahl seiner Werke ergattern konnte, da er weltweit gefragt ist. Noch bis Anfang Mai kann sich der Kunstfreund von der Strahlkraft und der Lebenslust, die die Werke vermitteln, überzeugen.

Weitere Informationen unter galerie-von-stechow.com

Text und Foto von Edda Rössler
Veröffentlicht am 8. April 2023 in Frankfurter Neue Presse