https://www.arts21.de/galerien-in-frankfurt/ Daniel Schierke, der Kunstgeschichte studierte und in der Sobald es eine Präferenz gibt, schauen sich beide das Künstler- Kunstvermittlung tätig war, berichtete Ralf Seinecke von seiner Oeuvre genauer an. Gemeinsam überlegen sie, ob Potenzial für Idee, mit originellen Ausstellungsformaten junge Künstler zu einen langfristigen Erfolg in der Kunstwelt vorhanden ist. promoten. Ralf Seinecke, der gerade seine Promotion in Jura beendet hatte und kurz vor dem 2. Staatsexamen stand, begeisterte die Option, sich mit Kunst auch professionell zu beschäftigen. „Ich hatte schon immer eine Affinität zu allem, was ästhetisch, schön und kreativ ist.“ Nach reiflicher Überlegung entschieden sie sich gegen spontane „Man muss den roten Faden durch verschiedene Werke erkennen ... ... ebenso wie die Handschrift, den Stil und das Konzept“, be- tonen sie. Spannend wird es für sie, wenn man eine Dynamik erkennt, die die Reise andeutet. Dann lohne es sich in jeder Hinsicht, eine Ausstellung durchzuführen.“ Aktionen und gründeten stattdessen 2015 die Galerie Rund- Mittlerweile ist die Galerie Rundgaenger fester und geschätzter gaenger. „Galerie mag zwar altbacken daherkommen, aber das Bestandteil der Frankfurter Kunstszene, und zahlreiche der dort Modell hat sich im Laufe der letzten 200 Jahre durchgesetzt“, erstmals präsentierten Newcomer stiegen zu national und in- so ihr Credo. Sie setzen auf langjährige, intensive Beziehungen zu ternational gefeierten Künstlern auf. ihren Künstlern, was bei temporären Aktionen selten der Fall ist. Der Erfolg führte dazu, dass sie 2018 auch die benachbarten Wenn auch im traditionellen Gewand, so sollte ihre Galerie Räume übernahmen und die weitere gemeinsame Galerie doch ein hervorstechendes Angebot beinhalten. Wie der Name „SCHIERKE SEINECKE“ eröffneten. Dort zeigen sie etablierte „Rundgaenger“ andeutet, präsentieren sie junge Künstler, die Kunst, darunter auch Werke ehemaliger Rundgaenger-Stern- ihnen bei Rundgängen in Kunstakademien auffallen. Die Rolle chen, die zu den Stars von heute zählen. des Talent-Scouts übernimmt Daniel Schierke, der regelmäßig Kunstakademien in deutschen Großstädten wie Berlin, Düssel- Mit den Konzepten und der Ausrichtung beider Galerien sind dorf, Hamburg, Köln, München und Leipzig besucht. sie zufrieden. „Wir leben von der Beharrlichkeit.” Nach wie vor Natürlich ist ihnen bewusst, dass mit der Städel-Schule und der Offenbacher HfG großartige Akademien vor Ort sind. Doch ihr Ehrgeiz ist es, das Frankfurter Publikum mit Talenten aus der gesamten Republik zu überraschen. Der Auswahlprozess ist ebenso langwierig wie schwierig. Schierke verrät, dass er bei seinen Entdeckungsreisen vorsichtig verfährt und auf der Hut fiebern sie jeder neuen Ausstellung entgegen. „Jede Ausstellung ist eine Belebung, ein neues Kleid, das wir uns überstreifen.“ ist, sich nicht von der eigenen Intuition betrügen zu lassen. Auf Wohin die Reise in der Welt der Kunst beide noch führen wird, keinen Fall biete er spontan eine Ausstellung an. Erst nach davon lassen sie sich selbst überraschen. „Vielleicht gründen einem mehrmonatigen Kennenlernen beginnt die engere Wahl. wir eine Dependance in Paris", scherzen sie. Der Weg zur Inter- Denn man möchte sicher sein, dass der Künstler professionell nationalität ist nicht ausgeschlossen. arbeitet. 40