#MeToo: Grattage des russischen Künstlers Kirill Gorodetskiy verneigt sich vor der Kampagne gegen die sexuelle Unterdrückung der Frau

Sankt Petersburg/ Frankfurt am Main. Januar 2019. Der russische Künstler Kirill Gorodetskiy, der zu den bedeutendsten zeitgenössischen Vertretern der Kunst der Grattage zählt, unterstützt die weltweite #MeToo-Kampagne. Mit der Grattage gleichen Namens hat er ein Blatt mit einem eindeutigen Bezug zum Diskurs gegen sexuelle Unterdrückung geschaffen. Die #MeToo-Bewegung entstand 2006 in Amerika und verbreitete sich rasch weltweit. Auch im modernen Russland ist seiner Meinung nach die Gleichberechtigung der Frau keine Selbstverständlichkeit. „Da prallen konservative Werte und religiöse Dogmen auf die Sexualisierung und Objektifizierung der Frau“, so der Künstler. Für ihn ist es umso wichtiger, sich auch künstlerisch zu positionieren. „Meine Arbeit widme ich allen mutigen und engagierten Frauen, die sich ihr Recht auf Selbstbestimmung nicht nehmen lassen.“

#MeToo-Grattage
Von der Grattage #MeToo gehen unterschiedliche Signale aus: sowohl Verletzlichkeit ala auch Stärke. Die vor allem in Braun- und Beigetönen gehaltene Arbeit (Ölfarbe auf Spezialpapier) zeigt eine Frau, die dem Betrachter den Rücken zuwendet. Ihr Profil zeigt sie von der linken Seite und sie scheint in sich versunken und nimmt eine nahezu trotzige Haltung ein. Die Händen legen sich schützend um ihr braunes, an der Rückseite geöffnetes Gewand, dessen Stofflichkeit und Farbe an die Schale einer Kastanie erinnert. Allerdings an eine Kastanie, die vom Baum gerissen wurde und beim Aufprall auf dem Boden so hart aufschlug, dass ihre schützende Schale riss. Am Rücken klafft eine Wunde, unter der geöffneten Schale erkennt man jedoch keinen weichen Kern, sondern eine Stahl-Rüstung. Diese Person, so scheint es, erfuhr Verletzungen und musste sich eine „rauhe Schale“ zulegen. Dennoch, trotz der Abwehrhaltung und des Panzers, den sie sich zulegte, erkennen wir eine Frau, die ihr Schicksal meistert, ihre Würde bewahrt und sich nicht resignierend in ein Schneckenhaus zurückzieht.

„Meine Grattage ist eine Hommage an all die vielen Frauen, die Unrecht erlitten, sich sammelten, wieder Kraft schöpften und Widerstand leisten“, so Kirill Gorodetskiy. Seine Darstellung der #MeToo-Grattage soll allen Frau, vor allem den Opfern von sexuellen Übergriffen, Kraft verleihen.

Unikat und Handarbeit
Jede Grattage ist ein kostbares Unikat und Handarbeit. Selbst wenn die Nachfrage nach einem Motiv hoch ist, fertigt der Künstler nicht mehr als maximal fünf Blätter pro Motiv an. Kirill Gorodetskiy lebt und arbeitet in Sankt Petersburg. Die berühmte Kunsthalle Eremitage widmete ihm bereits eine Einzelausstellung. Zudem unterrichtete er Meisterschüler der Sankt Petersburger Kunstakademie in der Kunst der Grattage.

Kirill Gorodetskiy wird in Deutschland, Österreich und der Schweiz exklusiv von Edda Rössler (arts21.de) vertreten.

#MeToo: Grattage des russischen Künstlers Kirill Gorodetskiy verneigt sich vor der Kampagne gegen die sexuelle Unterdrückung der Frau Grattage, Ölfarbe auf Spezialpapier ca. 42 cm x 30 cm 2018, entstanden in Sankt Petersburg/ Russland
#MeToo: Grattage des russischen Künstlers Kirill Gorodetskiy verneigt sich vor der Kampagne gegen die sexuelle Unterdrückung der Frau Grattage, Ölfarbe auf Spezialpapier ca. 42 cm x 30 cm 2018, entstanden in Sankt Petersburg/ Russland